
Der Bundesrat hebt per sofort (17. Februar) beinahe alle Massnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auf. Einzig die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und teilweise in Gesundheitseinrichtungen sowie die Isolation für positiv Getestete bleiben vorläufig bestehen.
Vor 23 Monaten rufte der Bundesrat die ausserordentliche Lage aus, diese wird voraussichtlich am kommenden 1. April wieder aufgehoben. Bis dahin gelten weiterhin Maskenpflicht im ÖV sowie für «Besuchende und Personal in Spitälern, Alters- und Pflegeheimen».
Alle anderen Massnahmen werden aufgehoben:
«Läden, Restaurants, Kulturbetriebe und öffentlich zugängliche Einrichtungen sowie Veranstaltungen sind wieder ohne Maske u. Zertifikat zugänglich. Aufgehoben sind auch die Maskenpflicht am Arbeitsplatz, die Homeoffice-Empfehlung und die Massnahmen bei der Einreise in die Schweiz.» (Bundesratssprecher André Simonazzi)
Ende der meisten wirtschaftlichen Unterstützungen sowie des COVID-Zertifikats
Der Bundesrat kommt zum Schluss, dass auch die meisten wirtschaftlichen Unterstützungen nicht mehr nötig seien, deshalb werden diese eingestellt. Ausnahmen gelten nur noch für in der Veranstaltungsbranche Tätige, die noch von den bestehenden Massnahmen betroffen sind, sowie für «besonders Schutzbedürftige, die noch nicht wieder arbeiten können».
Das international anerkannte COVID-Zertifikat wird innerhalb der Landesgrenzen nicht mehr benötigt. Der Staat stelle aber weiterhin Zertifikate für Personen aus, die ins Ausland reisen möchten und ein solches benötigen.
Science Task Force wird beendet
Das Mandat der Swiss National COVID-19 Science Task Force endet im Zuge dieser Lockerungsrunde somit per 31. März 2022. Auch die Task Force ist der Meinung, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle überschritten sei und in der Schweizer Bevölkerung eine «sehr hohe Grundimmunität» bestehe. Es brauche in dieser Krise keine ständig verfügbare wissenschaftliche Beratungsgruppe mehr.
Es ist ein grosser Schritt – nicht das Ende des Virus, aber seiner Macht über uns. Nun im Vordergrund: Der Schutz gefährdeter Personen und Respekt vor dem persönlichen Schutzbedürfnis, etwa freiwilliges Masketragen. Die Verantwortung liegt wieder stärker bei jeder und jedem. https://t.co/gzY38TOvrt
— Alain Berset (@alain_berset) February 16, 2022
Reaktionen: für die Einen zu schnell, für die Anderen längst überfällig
Die Schweizerische Volkspartei (SVP) fand bereits am 2. Februar, dass die Aufhebung sämtlicher Massnahmen längst überfällig sei. Gleichzeitig forderte sie eine «umfassende Untersuchung der Corona-Politik des Bundesrates». Die Jungsozialist*innen Schweiz (JUSO) hingegen stehen kritisch zu den heutigen Lockerungen des Bunderats. Sie sehen «keine Notwendigkeit, alle Massnahmen auf einen Schlag aufzuheben», dies sei zu riskant.
Auch in den sozialen Medien sind die Reaktionen kontrovers. Viele Menschen sind entrüstet, und berichten, dass sie weiterhin in Einkaufsläden und anderen Lokalitäten eine Schutzmaske tragen werden. Dass sie vorläufig Restaurants, Kinos und Veranstaltungen fernbleiben werden.
Die erkannten Infektionen sinken seit 2 Wochen endlich wieder und liegen trotzdem aktuell noch bei 20'000plus pro Tag (+ Dunkelziffer). Es gibt keine Notwendigkeit, alle Massnahmen auf einen Schlag aufzuheben. Diese Strategie ist für die JUSO zu riskant. #Bundesrat #COVID19 1/4
— JUSO Schweiz (@JusoSchweiz) February 16, 2022
Die SVP begrüsst, dass der Bundesrat die meisten Corona-Massnahmen – insbesondere die diskriminierende Zertifikatspflicht – endlich aufhebt. Aus Sicht der SVP ist auch die Maskenpflicht im ÖV per sofort aufzuheben. Dasselbe gilt für die besondere Lage.https://t.co/yFOAjmX4BZ pic.twitter.com/h7sjz8OFVZ
— SVP Schweiz (@SVPch) February 16, 2022
Wer von euch wird auch weiterhin Maske tragen?
— TheObject⭐️ Open hearted. (@TheObject19) February 16, 2022
Kommt des Ende der meisten #Corona-Massnahmen genau richtig, zu früh – oder wäre längst möglich gewesen? ^red #SRFArena
— Sandro Brotz (@SandroBrotz) February 16, 2022
Für gefährdete Personen könnte es in der #Schweiz nun schwierig werden. Doch die Immunität sei gut, so Wissenschaftsredaktor Thomas Häusler. #Coronavirus https://t.co/1uDCj0LcLq
— SRF News (@srfnews) February 16, 2022
Die Fakten sind klar, auch wenn unser #DummWieDieSchweiz Bundesrat es ignoriert. Ich möchte auch kein 30% Ansteckungsrisiko 🤬#ohnemaskeohnemich pic.twitter.com/UWM5tjw3rI
— ChrisWu (@DrTinaW) February 15, 2022
Wenn ich morgen im Coop trotzdem eine Maske trage, bin ich dann, ein QUERDENKER??!!
— Karpi (@karpi) February 16, 2022
Ab morgen allen mit Maske kurz zunicken wie so ein Töfffahrer
— M. Nôz (@HerrNoz) February 16, 2022
Opernhaus Zürich
Lockerungen der Corona-Massnahmen ab morgen:
Zertifikatskontrolle geht, Maskenpflicht bleibt.
Danke.— Nemi 📚 nemimemo 🎶 (@ton_leiter) February 16, 2022
Gemäss Bundesrat sind wir neben der Eigenverantwortung nun auch noch zuständig für den Schutz der Risikogruppen.
Warum genau braucht es eigentlich Regierungen?
— Frau Wolke (@nette_wolke) February 16, 2022
Jetzt wo die Massnahme aufgehoben sind, braucht es ja keine Querdenker mehr, oder? 🤗
— Ann Wältin (@Ann_Waeltin) February 16, 2022
So sieht es aus, wenn "das Virus die Macht über uns verloren hat" (A.Berset) https://t.co/CHgE9ODXoM
— Heinzelmann Susanna (@HeinzelmannSus1) February 16, 2022
Wenn ich ab morgen überall wo man nicht Masken tragen muss trotzdem eine Maske trage – gerate ich dann nicht mit dem Gesetz in Konflikt🤔 #Vermummungsverbot
— Hüseyin Aydemir (@realaydemir) February 16, 2022
Mehr Infos zum Thema:
- www.admin.ch
Coronavirus: Bundesrat hebt Massnahmen auf – einzig Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und in Gesundheitseinrichtungen sowie Isolation bleiben noch bis Ende März- www.youtube.com
Medienkonferenz des BR vom 16.2.2022 (Youtube)- www.sciencetaskforce.ch
Das Mandat der Swiss National COVID-19 Science Task Force endet per 31. März 2022.
Header-Bild: André Simonazzi, Medienkonferenz des BR (Screenshot)
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